SABA 350W

- Wartung -

Schaltungsprinzip ........ 4-Röhren-Geradeausempfänger
Hersteller......................... SABA Villingen (Schwer und Söhne GmbH)
Herstelljahr ................. 1938/39 Seriennummer: 85746S Prod.datum nach November 1938
Anzahl Kreise ................ 3 Kreis(e) AM
Wellenbereiche ............ LW 750 - 2000m, MW 200-600m
Ausstattung ................... Schwundausgleich, Diodengleichrichtung, Bandbreitenregelung kombiniert mit Rückkopplung, Tonregler
Spannungsversorgung . Wechselstrom 110 bis 240 Volt
Leistungsaufnahme .... ca 60 Watt
Abmessungen (BxHxT) . 48 x 39 x 29 cm
damaliger Preis ............ 197,-RM
Röhren .......................... AF3 AF7 ABC1 AL4 AZ1
ähnliche Typen ............. 351GW

Rundfunkjahr 1938/39

In diesem letzten Jahr vor dem Zusammenbruch der Rundfunkgeräteproduktion für den Privatmarkt liefen die führenden Hersteller zur Hochform auf und produzierten eine Vielzahl von Modellen, wobei in der Mehrzahl der Superhet für das Wechselspannungsnetz angeboten wurde.

Der Saba 350W ist der letzte 3-Kreis Geradeaus-Empfänger, der vor dem Krieg gebaut wurde und besitzt außerdem mit seiner besonderen Rückkopplung ein Alleinstellungsmerkmal. Anders als sonst bei Geradeaus-Empfängern üblich, ist eine kombinierte Mit- und Gegenkopplung mit kontinuierlichem Übergang realisiert. Die Mitkopplung ergibt eine Bandbreiten-Verringerung für Fernempfang und die Gegenkopplung sorgt für eine Bandbreiten-Vergrößerung für Ortsempfang. Diese 2-Wege-Kopplung wird mit einem einzigen Bedienelement realisiert.

Die SABA-Geräte dieser Saison hatten ein wegweisendes Gehäuse mit großer Lautsprecherfront und darunter liegender Skalenscheibe - Ein Gehäuseentwurf, der später in den 50er und 60er Jahren stilbildend wurde. Die SABA-Geräte lehnten sich ähnlich wie Telefunken und Blaupunkt an den vorherrschenden Art Deco-Stil des Mobiliars an. Spitzengeräte wie der 580 WK suchten mit edlen Furnieren wie Makassar oder kaukasischem Nußbaum den Anschluß an den gehobene Zeitgeschmack. In der Chassisentwicklung gab es dagegen kaum Fortschritte, so daß Wellenschalter und Drehko-Getriebe immer noch an der Schmalseite angebracht waren.

Der SABA Typ 350 wurde zwischen 1939 und 1945 als "Ballempfänger" für den mobilen Sendebetrieb auf Mittelwelle eingesetzt, wie Möller, 2003 nachgewiesen hat. Er erhielt für diese Aufgabe wohl den Vorzug gegenüber den leistungsfähigeren Überlagerungsempfängern wegen der fehlenden Störstrahlung, worauf RUDOLPH, 2021 hinweist.

SABA 350W im Haendlerprospekt 38/39

Abb. 1 350W aus dem SABA-Prospekt zur Saison 1938/39

Aus dem Katalog der Radiozentrale A. v. Prohaska GmbH aus der Zeit findet sich auch die folgende Kurzbeschreibung:

SABA 350W im Haendlerprospekt 38/39

Abb. 2 SABA 350W aus dem Prohaska-Prospekt zur Saison 1938/39

Befund

Das Gerät macht zunächst einen kompletten und originalen Eindruck. Holzgehäuse und Front sind intakt. Nur der Bakelitrahmen zeigt in der unteren Ecke einen Riß aufgrund fehlerhaften Ausbaus. Beim Einbau des Rahmens wurden nur die unteren Verschraubungen angebracht. Die Achse des Bandbreitenreglers läßt sich durchdrehen und ist bloß eingesteckt. Der Knopf sitzt noch fest und löste sich nach Tagen in WD40 von selbst von der Achse. Da dies öfter beobachtet wird, kann man von einem früh gescheiterten Instandsetzungsversuch ausgehen: die festsitzenden Bedienungsknöpfe ließen sich nicht sachgerecht, sondern nur gewaltsam entfernen, der Zugang zur Chassisunterseite erfolgt dann unter erschwerten Bedingungen über die Bodenplatte. Bei einem ersten Blick unter das Chassis sind keine groben Eingriffe zu erkennen, alle Teerkondendatoren wirken zunächst noch original. Einschaltversuche sind lt. Vorbesitzer ebenfalls (glücklicherweise) gescheitert. Nach Entfernen der Abdeckung zeigt sich auch die Innenseite komplett, Netztrafo, Lautsprecher und die HF-/ZF-Baugruppen sind original. Die Filterkappen sitzen wie immer sehr fest und lösen sich erst, nachdem Kriechmittel das Freiruckeln erleichtert. Leichte Enttäuschung beim Anblick beschädigter Hohlkerne und Verwunderung über fehlende Hescho-Kondensatoren macht sich breit. Das ist aber so in Ordnung, die Bandfilter werden kapazitiv nur über Trimmer eingestellt. Die Abbildung zeigt das Geräteinnere in einem noch guten Fundzustand ohne Rostansatz.

Rückseite SABA 350W

Abb. 3 Geräterückseite im Fundzustand

Bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die Elkobecher sind neu befüllt, silbern bronziert und einfach mit 2-K-Kleber montiert, der Sockel wurde abgeschnitten. Man kann das besser machen. Bei weiterer Prüfung zeigt sich der ganze Umfang der Vorarbeiten: Die Befestigungsschrauben des Trafos verraten, dass dieser ein/ausgebaut wurde. An dessen Heizstromverkabelung wurde unschön herumgelötet. Die Frako-Elkos C40 und C47 sind bereits befüllt worden, aber die eingebauten Teile aus den 80er Jahren schwächeln bereits wieder. C46 wurde ebenfalls, aber qualitativ hochwertig befüllt. Die Spezialanfertigungen C32/33 C37/C56 sind noch original, aber weit jenseits der Toleranz. Der Koppler C53 ebenso. Fast alle Rollkondensatoren und alle Elkos, die noch im Originalzustand verblieben sind, erwiesen sich als schwach und wurden erneuert. Da das Gerät eine Reihe unerledigter Baustellen aufweist aber weitgehend original ist, wird eine Wiederherstellung des Originalzustands und der Funktionalität angestrebt.

Bedienhinweise

Das Gerät bietet mit dem rechten Frontknopf einen besonderen Komfort. Bei Linksanschlag ist die Gegenkopplung maximal wirksam, der Fernempfang profitiert von der Mitkopplung, die bei Drehung im Uhrzeigersinn stärker wird. Gegebenenfalls muß die Abstimmung noch etwas nachgestimmt werden. Die Empfangsleistung dieses Dreikreisers steht bei guter Antenne einem Superhet kaum nach. Auf der Rückseite ist ein kleiner Knopf für die Tonblende angebracht. Der an sich schon volumige Bassklang des Geräts wird ausgeglichener, wenn man damit die Höhen etwas anhebt (linke Stellung).

Antenne

Den besten Empfang hat man mit einer Hochantenne oder einer abgestimmten Rahmenantenne. Der Empfang wird mit einem Erdanschluß störungsärmer.

Senderabstimmung

Chassis

Der Geradeausempfänger hat ein für Sabas dieser Zeit recht schmales Chassis und enthält viele Gleichteile, die sich auch in den aufwendigeren Superhet-Empfängern wiederfinden und bis in die ersten Nachkriegs-Gerätetypen weiter eingesetzt wurden. Augenfällig sind die Abstimmeinheit, die mit Zweifach- oder Dreifach-Drehkos ausgestattet werden konnte, die Netzteilgruppe mit schräg aufgesetztem Gleichrichter sowie die großen Spulentöpfe, hier in "Dreizylinder"-Konfiguration. Die seitlichen Chassisbleche haben die Aussparung für das Dreibandfilter, was aber zur Schaltung dieses Modells nicht paßt.

Schaltung

Preislich konkurrierten Geradeausempfänger durchaus erfolgreich mit den teureren Superhet-Empfängern. Um auch in der Leistung mithalten zu können, wurden die Empfänger mit zwei HF-Stufen zur Verbesserung der Empfindlichkeit beim Fernempfang ausgestattet, um mit den verstärkt aufkommenden Superhet-Empfängern mithalten zu können. Dazu dient die Mitkopplung der dritten auf die zweite Stufe. Die Selektionskurve ist in der Steilheit variabel einstellbar, Pfeiftöne aus der Mitkopplung werden durch die Schwundregelung unterdrückt. Der Antenneneingang ist niederohmig angepaßt, so daß auch abgeschirmte Antennen ausreichend Signal abgeben konnten. Im 2-stufigen NF-Teil arbeitet eine umschaltbare Gegenkopplung zur Reduzierung des Klirrfaktors.
Die kombinierte HF Rück- und Gegenkopplung ist separat herausgezeichnet:

SABA 350W schematics
Abb. 4 SABA 350W kombinierte Mit- und Gegenkopplung, aus: Fortschritte der Funktechnik, Bd. 4, Frankh, 1939, S. 44 - 45, Abb. 63

Die Besonderheit dieser Schaltung liegt an der zusätzlichen Koppelspule am Übertrager, deren Enden in der Zeichnung mit P und Q benannt sind. An beide Enden ist das mittelohmige Potentiometer W angeschlossen und die Mittenanzapfung der Koppelspule liegt auf Masse. P und Q haben ein gegen den Gittereingang phasenverschobenes Potential. Greift man mit dem Potentiometer die Spannung an Punkt P ab, so wird eine Mitkopplung aktiv, wodurch sich die Filtercharakteristik in Richtung schmal verschiebt. Steht das Potentiometer dagegen am Punkt Q, so wirkt die Phasenverschiebung als Gegenkopplung dämpfend auf das Steuergitter ein, wodurch der Übertrager breitbandiger wird. Zwischen diesen Extremen ist ein kontinuierlicher Übergang möglich und eine bestmögliche Anpassung beim Fern- und Ortsempfang (vgl. auch RUDOLPH, 2014).

Schaltplan

SABA 350W schematicsAbb. 5 SABA 350W Schaltplan mit Bestückungsnummern
Quelle: Lange, H., Nowisch, H.K.: Empfänger-Schaltungen der Radioindustrie VII, S. 75

  • Anm. 1: Die Entstörkondensatoren C59/60 im Schaltbild sind nicht in der Bestückungsliste enthalten. Gleichwohl sind sie im Gerät verbaut.
  • Anm. 3.: Der Anodenstrom der AF7 ist falsch eingetragen, es muß 1,5 mA statt 15 mA heißen.
Den letztgenannten Hinweis verdanken wir RUDOLPH, 2021.



Zur besseren Orientierung ist das Schaltbild mit den Bauteilnummern aus der Bestückungsliste versehen. Dies erleichtert die Identifizierung auch insofern, als den meisten Kondensatoren kein Werteaufdruck, sondern nur ein hauseigener Code (Bestellnummer) mitgegeben wurde. Dieser Code ist in der nachfolgenden Stückliste entschlüsselt:

SABA 350W component list

Abb. 6 SABA 350W Schaltplan mit Bestückungsnummern (Quelle: SABA Kundendienstschriften)

Wellenschalter

Der Wellenschalter ist eher spärlich belegt. Die folgende Abbildung zeigt die Kontaktbelegung in der Stellung Mittelwelle von der Chassisunterseite aus gesehen.

SABA 350W Wellenschalter

Abb. 7 SABA 350W Wellenschalter (Quelle: SABA Originalschaltplan)

Röhren

AF3, AF7, ABC1, AL4, Gleichrichterröhre AZ1. Die HF-Vorröhre AF3 und die Lautsprecherröhre AL4 wurden bereits ersetzt. Lediglich die AF7 und die ABC1 scheinen noch originale Vorkriegsröhren von Telefunken zu sein. Das sind natürliche Tribute an den Verschleiß und läßt eine häufige Nutzung annehmen. Beide Kundendienstkarten scheinen auch genutzt worden zu sein. Die Anordnung der Röhren ist dem Röhrenplan zu entnehmen.

SABA 350W Röhrenplan

Abb. 8 SABA 350W Röhrenplan (Ansicht von unten in tatsächlicher Ausrichtung der Fassungen)

Abgleich

SABA 350W FilterAbb.9 SABA 350W Filter

Die Lang- und Mittelwellenspulen der Gerätegeneration 1938 sind "vom Lieferwerk auf den voreingestellten Wert abgeglichen worden, so daß auf keinen Fall versucht werden darf, an diesen Stellen einen besseren Abgleich erzielen zu wollen" (Saba: Abgleich-Anleitungen für die Geräte des Baujahres 1938/39).

In der Nachstimmungs-Anleitung zum 350W und 351GW weist Saba ausdrücklich darauf hin, daß bei einem Abgleich keinesfalls die Gegenkopplung eingestellt sein soll:
Nachstimmungs‑Anleitung für Gerät SABA 350 W und 351 GW
Will man ein verstimmtes Gerät der vorgenannten Typen nachstimmen, so stelle man es zweckmäßig auf einen Sender im Frequenzgebiet zwischen 500 und 600 kHz ein und sehe nach, ob der Einstell‑Skalenzeiger mit der Markierung des betreffenden Senders auf der Skala sich in Übereinstimmung befindet. Sollte eine Abweichung vorliegen, ist die Befestigungsschraube des Zeiger‑Führungsschlittens zu lösen und der Zeiger auf die Skalenmarkierung genau richtig zu stellen. Hierauf stellt man das Gerät auf einen Sender im linken Skalenteil ein. Stimmt auch hier der Zeiger mit der Markierung überein, so wird eine Verstimmung des Gerätes im allgemeinen nicht vorliegen. Stimmt aber die Markierung nicht mit der optimalen Leistung des abzuhörenden Senders, so müssen alle Trimmer mit der Bezeichnung Cm. und zwar von allen 3 Abstimmkreisen, sorgfältig nachgestimmt werden. Man beginnt hierbei zweckmäßigerweise mit dem mittleren der drei Kreise, hierauf mit dem ersten und dann mit dem dritten. War die Verstimmung im linken Skalenteil eine beträchtliche, so beginnt man nochmals am rechten Skalenteil von vorn und rückt am rechten Skalenteil den Zeiger zuerst etwas nach bis die Zeigereinstellung unter optimalster Leistung des Gerätes am linken wie am rechten Skalenteil genau übereinstimmt. Diese Einstellung nimmt man zuerst auf dem Mittelwellenbereich vor. Auf dem Langwellenbereich sind, wie bereits vorerwähnt die Induktivitäten auf optimale Übereinstimmung voreingestellt und daher nur noch die Parallel‑Kapazitaten C1 nachzustellen. Die geeignete Frequenz für diesen Abgleich liegt zwischen 300 und 380 kHz. Zu beachten bleibt, daß während der Gesamteinstellung der rechte Drehknopf (Rückkopplung) leicht angezogen ist, d. h. etwas nach rechts eingedreht. Die in diesem Gerät verwendete Rückkopplungs‑Schaltung bringt, wie aus dem Schaltbild ersichtlich, mit sich, daß in der Stellung links eine Bedämpfung der Kreise eintritt (Bandverbreiterung), während sie unter der Eindrehung nach rechts zur bekannten Selektions‑ und Leistungssteigerung beiträgt. Darum soll zweckmäßigerweise das Gerät nicht im bedämpften Zustand nachzustimmen versucht werden.

6. Inbetriebnahme

Die Arbeiten umfassen die Wiederherstellung schadhafter Teile (Zierrahmen Gehäuse, Potentiometer) und den Austausch altersschwach gewordener Komponenten.

Gehäuse

Nur die Oberseite und die Frontseite wurden mit Schellack nachgrundiert, mit Bimsmehl gefüllt und auf einen dem Bakelit ähnlichen, leichten Spiegelglanz aufpoliert. die Seiten wurden nur leicht nachpoliert.

Frontblende

Beim Ein-/Ausbau des großen Frontzierrahmens ist Vorsicht geboten. Die Frontblende aus schwarzglänzendem Bakelit war bereits angebrochen und konnte mit Acrylat sehr fest geklebt und die Klebewülste konnten mit Nassschliff unsichtbar gemacht werden. Wurde die Schallwand aus-und eingebaut, kann es zu Passungsproblemen beim Einbau des Zierrahmens kommen, die Bohrungen in der Schallwand müssen dann nachgearbeitet werden. Sollten die Originalschrauben fehlen, passen M3,5 Schrauben in die Bohrungen des Zierrahmens.

Potentiometer

Bei diesem Modell lieferten Ellinger und Geissler die Potentiometer, erkennbar am aufgepreßten Markennamen ELGESIT. Das 10KOhm-Potentiometer war "durchgedreht", die Achse ließ sich abziehen. Die Reparatur ist grundsätzlich ähnlich wie hier beschrieben. Sollte eine der Gehäuselaschen bei der Montage abbrechen, kann man die Pertinaxscheibe mit Acrylat bündig an der Naht mit dem Metallgehäuse verkleben.

Kondensatoren

ausgetauscht wurden:
C31 5,2 T SABA 442/9
C32/C32 2x 0,1 uF NSF 442/77 von 11/1938 (Doppelkondensator mit gemeinsamer Masse)
C34 5,2 T SABA 442/9
C37 0,1 uF NSF 442/71 von 3/1938
C39 5 nF 442/9
C40 8 uF/30V- Frako
C41 1 nF NSF 442/58 von 3/1938
C42 5 nF 442/9
C43 0,1 uF NSF 442/52 von 3/1938
C44 2 T NSF 442/59 387
C45 5 nF 442/9
C46 0,5 uF Frako 500 V-
C47 25 uF/25V-(80V-) Frako von 1/1938
C48 10 nF
C49 10 nF
C50/51 16 uF Nasselko SABA
C52 3 T (3nF) SABA 442/53
C53 5 nF 500V- LB 442 9 von 9/1938
C54 5 T (5 nF) NSF 442/9 von 10/1938
C55/C56 2x 0,1 uF NSF 442/77 von 11/1938 (Doppelkondensator mit gemeinsamer Masse)

SABA 350W Chassis unterseite nach AufarbeitungAbb. 10 SABA 350W Chassis unterseite nach Aufarbeitung

Das Gerät läuft nach dem Teileaustausch fehlerfrei. Ein Nachgleich war nicht erforderlich.

SABA 350W after revision

Abb. 11 Nach Zusammenbau und Polierarbeiten zeigt das Gerät fast wieder seinen ursprünglichen Art Deco Auftritt mit originalem, aber auch sichtbar ramponierten Schallwandgewebe.

Störend, aber so produziert, sind die an den Vorderkanten stumpf aufgesetzten Seitenflächen - für eine saubere Kantenverarbeitung reichte das Budget wohl nicht. Diese kostengünstige Lösung sieht man aber auch bei anderen Herstellern in dieser Zeit. Im frischen Zustand war die Stoßkante geschwärzt, wohl durch Plege und Nachpolieren ging die schwarze Beize im Lauf der Zeit weitgehend verloren.

Quellen und Verweise

SABA 350W in: SABA Radio Kundendienstschrift 8 1938/39, Villingen, 1939, S.21-30
MÖLLER, Bernd-Andreas; Rundfunksender auf Rädern, [Schriftenreihe zur Funkgeschichte, Band 13], R. Walz Verlag, 2003
GÜNTHER, Hans (u.a., Hrsg); Fortschritte der Funktechnik, Bd. 4, [Handbuch der Funktechnik, 7] Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart 1939, S. 44 - 45
RUDOLPH, Dietmar, Analyse des 350W (Saba), in: Radiomuseum.org (2021)
RUDOLPH, Dietmar, Saba S-350W 350W Kombinierte Gegenkopplung-Mitkopplung, in: Radiomuseum.org (2014)
SABA Werbefilm